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Ein Filmabend mit echten Filmprojektoren und es knattert und surrt dazu. Begleitung ist eine ganz ungewöhnliche Orgelimprovisation... Stummfilm ist eine eigen und wirklich ungewöhnliche Welt! Da kann man aber schnell eintauchen. Der Sound wird poetisch und teilweise gigantisch sein und die Orgel gibt es hier mit dem Film nur einmal in dieser Aufführung.
Worum geht es? Goethes Faust Teil 1
Nicht um den schnöden Text den man aus der Schule kennt, sondern Bilderfülle! Murnau demontiert den Zuschauer von Goethes Text und setzt dagegen Bilder, die sich in ihrer Kraft und Wirkung tief ins Unbewusste eingraben. Zunächst sehen wir Faust, wie er die Pestkranken heilt - Wunder über Wunder. Erst nach 22 Minuten taucht Mephistofeles zum ersten Mal auf. Nicht in der Maske des Bösen, des Geistes „der stets verneint“, sondern als der simple Bauerntölpel, der dem Faust Vertrauen einflösst, um ihn umso sicherer auf seine Seite zu ziehen. Jannings spielt diese Szene geradezu clownesk und manchmal fast gruselig. Dann setzt Mephisto die schwarze Kappe auf, unter seinem weiten Mantel bedeckt er das kleine Städtchen - wundervoll fotografiert von Carl Hoffmann, der in der fast neunmonatigen Drehzeit jeden Trick, jede Möglichkeit ausprobieren konnte, um in den Kulissen von Robert Herlth das Fantastische, das Übernatürliche, das Bedrohliche an dieser deutschen Saga zu zeigen. Erst als Gretchen in die Handlung eintritt, wird es ruhiger, weniger opulent und irritierend. Jetzt hat Mephisto die lange Hahnenfeder am Hut, umstreicht und betört Faust und ist ein listenreicher Unruhestifter. Gretchen zu Faust: „“Es tut mir lang schon weh, dass ich dich in der Gesellschaft seh‘„ (so ganz lässt sich Goethe doch nicht verdrängen). Von geradezu überirdischer Anmut ist dieses Gretchen. Camilla Horn wird von Hoffmann derart gekonnt ins Licht gesetzt, dass ihre Schönheit von aussen, aber eben auch von innen strahlt. Licht und Schatten in Perfektion und es war eine Gluthitze am SET. Alleine die Szene, in der sie zwischen anderen in der Kirche steht und andächtig der Predigt lauscht, hat eine beeindruckende Zartheit und Stille. Großartig Yvette Guilbert in der Rolle der Marthe - wie sie mit Jannings schäkert, er sie mit der Hahnenfeder in der Nase kitzelt und sie mit wenigen Gesten zeigt, welche Sinnlichkeit in ihr steckt. Das letzte Wort in diesem Film heißt: ja das verrate ich mal nicht...aber eben poetisch!
Der Film ist sicherlich nicht so stringent durchkomponiert wie „Der letzte Mann“, aber seine Magie liegt in der Kraft der Bilder, in die Murnau uns eintauchen lässt und in dem Spiel des hinreissenden Emil Jannings. Es gibt dazu auch eine Einführung vorher in einem extra Event.
Der Film ist etwa 90 Minuten und es gibt eine Pause. Da gibt es dann die beliebten Schinkenhörnchen und andere Stärkungen....das ist wirklich immer sehr liebevoll gemacht und nicht teuer.
Bitte nur anmelden wer wirklich kommt. Es geht nach Reihenfolge aber Leute die gerne absagen (aus welchen Gründen auch immer) sollten sich bitte nicht anmelden.
Kosten
Spende
Teilnehmer 14 (2 Männer und 12 Frauen )
Max. Teilnehmer 30 (16 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen 1
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